KOŽLJAK


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Auf den westlichen Abhängen des Učka Gebirges, neben dem Feld von Čepić, befindet sich die Siedlung Kožljak. Landwirtschaft und Viehzucht sind wichtige Wirtschaftszweige und die Siedlung setzt sich zusammen aus dem mittelalterlichen Kastell und dem in der Nähe erhobenem neuem Teil. Das heute verlassene Kastell, welches erneuert wird, entstand am Ort der illyrischen Burgruine und wird das erste Mal im Jahr 1102 erwähnt. Es liegt auf einem steilen Felsen, wahrscheinlich für den Bedarf der Überwachung des Weges, welcher bereits seit der Urgeschichte, danach dem mittelrömischen Zeitalter und dem Mittelalter aus Zentralistrien Richtung der Kvarner-Bucht führte.

Das Kastell bestand aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden und war von Mauern und einem Turm umgeben. Seine Bedeutung verlor es Ende des 17. Jahrhunderts. Innerhalb der Mauern befinden sich Überreste der romanischen Pfarrkirche des Hl. Hadrian, ausgeweitet im Jahr 1834, und in der Nähe erstreckt sich ein beeindruckender Ausblick auf das Feld von Čepić. In der Kirche befindet sich übrigens auch eine Platte mit einer glagolitischen Inschrift aus dem Jahr 1590 und außerhalb von ihr befinden sich noch zwei Kapellen.

Das Kastell gehörte zum österreichischen Teil Istriens, direkt an der Grenze mit dem venezianischen Teil. Wie auch das Kastell Kršan hatte auch Kožljak ungewöhnliche Herrscher. Die bekanntesten waren der überhebliche und grausame Graf Nikolić, welchen die rebellischen Untertanen im 16. Jhd. ermordet haben, sowie die Uskoken-Familie Mojsijević zu welcher Herrschaftszeit Kožljak am bestentwickelten war.

Kastell Kožljak und die Familie Barbo, Angehörige des alten venezianischen patriarchischen Geschlechts und eine der Besitzer vom Ende des 16. und Anfang des 17. Jhd. haben eine bedeutende Spur aufgrund einer unbestrittenen historischen Tatsache hinterlassen. In der Zeit des Protestantismus wurde es zu einer Bastei der Reformation in Istrien. Franjo Barbo von Kožljak bildete ein Zentrum des Protestantismus, aber auch der glagolitischen kulturellen Tradition. Er besaß die größte Bibliothek an protestantischen Büchern, welche Istrienweit ausverkauft wurden, wie es seinerzeit die Inquisition vorgeschrieben hatte.

Innerhalb des Kastells ist ein kleines Kirchlein dem Hl. Hadrian gewidmet, ursprünglich eine kleinere romanische Kapelle und später Pfarrkirche, im Jahr 1834 um ein Wesentliches verlängert.